Infektionsserologische Diagnostik
Die Infektionsserologie liefert Hinweise auf eine bestehende oder zurückliegende Infektion, insbesondere bei Erregern, die schlecht oder gar nicht kulturell anzüchtbar sind wie z.B. Viren, Chlamydien, Borrelien und Mykoplasmen.
Infektionen des Zentralnervensystems (Neuroborreliose, Neurolues, Virusmeningitiden) können anhand der Bestimmung von Liquor-/Serum-Antikörper-Indices nachgewiesen werden (intrathekale Antikörpersynthese).
Die meisten Untersuchungsergebnisse liegen bereits am Tag nach Probeneingang vor, falls keine Bestätigungs- und Zusatzteste erforderlich sind.
Was die Infektionsserologie in der Schwangerschaft betrifft, können wir sehr häufig durch Vergleichsanalysen aus Rückstellproben den Zeitpunkt der Infektion ermitteln bzw. eingrenzen (z.B. bei CMV-Infektion).
Fachinformationen
CMV-Labordiagnostik in der Frühschwangerschaft
Empfehlung laut aktualisierter S2k Leitlinie
Diagnose- und Erregermeldung im Infektionsschutzgesetz
- Namentliche Meldung durch den behandelnden Arzt (§ 6 IfSG)
- Meldepflichtige Krankheitserreger durch das Labor (§ 7 IfSG)
Unklares Fieber nach Auslandsaufenthalt Differentialdiagnostische Überlegungen
Reisetätigkeit und internationale Migration nehmen weiter zu. Als Folge davon wird der Arzt in der Praxis immer häufiger mit Patienten konfrontiert, die krank von einer Auslandsreise zurückkommen. Die häufigsten Erkrankungen sind dabei gastrointestinale Infekte, gefolgt von fieberhaften Infekten der oberen Atemwege.
ELISPOT-TB
Der ELISpot-TB ist ein sogenannter Interferon-Gamma-Release-Assay (IGRA), welcher als Alternative zum Tuberkulin-Hauttest (THT) eingesetzt wird. Isolierte mononukleäre Zellen des Patienten werden mit TB-Antigenen (ESAT-6, CFP-10) inkubiert.
Echinokokkose
Zu unterscheiden sind:
Hundebandwurm Echinococcus granulosus
Fuchsbandwurm Echinococcus multilocularis
Serologische Blockuntersuchungen
Im Rahmen der Serodiagnostik bieten wir Ihnen eine Reihe von Blockuntersuchungen an, die auf Symptomatik, Epidemiologie oder Topik beruhen.
Labordiagnostik bei Infektion mit Epstein-Barr-Virus
EBV-Serologie (EIA, ggf. Immunoblot), EBV-PCR (Viruslast)
EBM-Änderung zur HIV-Präexpositionsprophylaxe (PrEP)
Was ist speziell für die Laboranforderungen zu beachten?
Toxoplasmose-Suchtest im Rahmen von „Hallo Baby"
Am 1. Juli 2019 startete der bundesweite Vertrag "Hallo Baby" zur Vermeidung von Frühgeburten und infektionsbedingter Geburtskomplikationen nach § 140a SGB V. Dazu gehört der Toxoplasmose Suchtest.
Nachweis von Antikörpern gegen SARS-CoV-2
SARS-CoV-2 IgG gegen Spike-Protein
SARS-CoV-2 IgG gegen Nucleokapsid-Protein
Der Antikörper-Nachweis weist auf eine bereits durchgemachte Infektion mit SARS-CoV-2 hin bzw.zeigt eine Antikörperantwort nach einer COVID 19-Impfung. Zur Kontrolle nach derzeit verfügbaren Impfungen sind nur Teste geeignet, die Antikörper gegen das Spike-Protein (S) von SARS-CoV-2 nachweisen.
Lipoprotein(a)- neues Konsensuspapier EAS 2022
Lp(a) sollte mindestens einmal im Leben gemessen werden!
Am 29.8.2022 hat die EAS (European Atherosclerosis Society) ein neues Konsensus Papier zu Lp(a) veröffentlicht.Lipoprotein(a) ist ein unabhängiger Risikofaktor, stark genetisch festgelegt.
Es besteht ein linearer Zusammenhang:
je höher die Konzentration, desto höher ist das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Aortenklappenstenosen und periphere Gefäßverkalkungen. Bis vor wenigen Jahren hat dieses Lipoprotein in der Praxis eher ein Schattendasein geführt, war aber Gegenstand intensiver Forschungen.